Das eigene Buch: Verlage finden oder selbst veröffentlichen?

Webseite eines Verlages mit Informationen zum Einreichen von Manuskripten. Screenshot SR

Die eigenen Lebenserinnerungen für die Nachwelt festhalten, in einem Sachbuch das angesammelte Wissen zum eigenen Fachgebiet oder Hobby weitergeben oder vielleicht sogar einen großen Roman schreiben: Vielen Menschen schwirrt seit Jahren eine Idee für das eigenes Buch durch den Kopf. Mancher hat sogar schon ein fertiges Manuskript in der Schublade oder auf der Laptop-Festplatte abgespeichert. Doch wie wird aus solchen Ideen und Manuskripten ein fertiges Buch? Einen klassischen Verlag zu finden ist nicht einfach. Wie es doch klappen kann – und wie sich Bücher einfach und kostengünstig im Selbstverlag veröffentlichen lassen – darum ging es dieses Mal in meiner Sendung „Marktplatz“ im Deutschlandfunk, ausgestrahlt am 27. Mai 2021.

Gäste waren:

Wer selbst gerne ein Buch veröffentlichen möchte, dem empfehle ich den kompletten Mitschnitt der Sendung oben anzuhören. Die Gäste geben dort eine Menge Tipps und warnen beispielsweise auch vor den unseriösen Praktiken so genannter „Zuschussverlage“.

Grundbegriffe rund ums eigene Buch

Die Idee steht meist am Anfang eines Buchprojekts. Sinnvoll ist es, diese Grundidee tatsächlich aufzuschreiben – und sie in maximal zwei bis drei Sätzen zusammenzufassen. Diese extrem kurze Zusammenfassung hilft beim Schreiben den Überblick zu behalten und den roten Faden nicht zu verlieren. Und es hilft, in Telefonaten oder E-Mails schnell zu erklären, worum es zum Beispiel in einem Sachbuch oder einem Roman gehen soll. Profis nennen diese Kurzfassung auch einen Pitch.

Ein Exposé ist eine etwas längere Zusammenfassung, die Autoren zum Beispiel an einen Verlag schicken, um ein Buchidee zu verkaufen. Im Exposé für einen Roman werden zum Beispiel Handlung und Hauptfiguren ausführlicher erklärt. Es sollte aber auch auf keinen Fall zu lang werden und nicht zu viele Details und Einzelheiten enthalten.

Das Manuskript ist der Text, der als Buch erscheinen soll. Es wird oft mehrfach überarbeitet, bis das Manuskript tatsächlich fertig ist für die endgültige Druckfassung.

Lektorinnen und Lektoren sind dabei die wichtigsten Partner des Autors. Sie lesen die Manuskript-Fassungen extrem aufmerksam und kritisch durch. Und sie machen Anmerkungen zu Passagen, die beispielsweise unlogisch oder langweilig sind.

Der Verlag wandelt das fertige Manuskript in ein druckfertiges Layout um, lässt ein Titelbild oder Buchcover anfertigen und das Buch schließlich drucken. Anschließend sorgt der Verlag für den Vertrieb, schaltet oftmals Werbeanzeigen und organisiert Lesungen und Interviews mit den Autoren.

Viele Romane und Sachbücher erscheinen inzwischen auch als elektronische Bücher oder E-Books. Sie lassen sich mit Tablets oder Smartphones lesen – oder auch mit speziellen E-Book-Lesegeräten. Gekauft werden elektronische Bücher meist in einem Online-Shop, der oft schon direkt im Lesegerät oder der jeweiligen App integriert ist.

Selbstverleger oder Self-publisher sind Autoren, die ihre Bücher oder E-Books ohne einen klassischen Verlag veröffentlichen. Sie bezahlen dabei oft selbst Lektoren und Grafiker für die Gestaltung des Buchcovers. Früher mussten Selbstverleger sich außerdem meist um den Druck und den Vertrieb kümmern. Inzwischen existieren dafür aber verschiedene Dienstleister, die das für die Autoren übernehmen.

Diesen Service bieten vor allem so genannte Book-on-Demand oder Print-on-Demand-Dienste. Übersetzen lassen sich diese Begriffe etwa mit „Buch auf Bestellung“ oder „Druck auf Abruf“. Die Bücher lassen sich dabei ganz normal über den Buchhandel bestellen. Gedruckt werden sie aber nur, wenn eine Bestellung eingeht. Mit neuen Digitaldruckverfahren lassen sich so auch einzelne Exemplare des Buches und kleinere Stückzahlen vergleichsweise einfach herstellen.